CDU Waldstetten-Wißgoldingen

Haushaltsrede 2015 des CDU Fraktions- und Gemeindeverbandsvorsitzenden Hajo Miller

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Rembold, meine Damen und Herren der Verwaltung, liebe Kolleginnen und Kollegen des Gemeinde- und Ortschaftsrates, liebe Frau Banzhaf!

"The same procedure as every year"! Nein, wir haben es nicht mit Dinner for One zu tun, sondern wie jedes Jahr um diese Jahreszeit mit dem Gemeindehaushalt des begonnen Kalenderjahres. Wie jedes Jahr haben wir als politische Vertreter der Bürgerinnen und Bürger von Waldstetten ein sorgfältig gestaltetes Zahlenwerk erhalten! Herzlichen Dank an die Verwaltung für den grundsoliden und äußerst seriösen Haushaltsplanentwurf 2015, ein Entwurf ohne Retuschen, ein Ansatz ohne doppelten Boden!Und somit frei nach Dinner for one: Well, you have done your very best!
Dennoch müssen wir uns gerade am heutigen Abend fragen: Quo vadis Waldstetten? Wohin gehst du Waldstetten? Wo gosch au noh Waldstetten?
Es ist gerade heute Abend nicht damit getan, nach ein paar Zahlen zu schauen und festzustellen, ob wir gut mit dem Planansatz über die Runden kommen. Zumal gerade auch heute Abend und in der nächsten Sitzung die Weichen mit für die mittelbare Zukunft unserer Gemeinde gestellt werden. Viele Vorhaben stehen in den nächsten drei bis zehn Jahren im Raum, wie der Ausbau unserer kommenden Gemeinschaftsschule und Ganztagesgrundschule mit der obligatorischen Mensa, wie Neubau bzw. Renovierung und Erweiterung unseres Rathauses, wie grundlegende Renovierung oder Neubau von Kaiserberghalle mit Pavillon. Alles Millionenprojekte, alles unglaublich große Aufgaben für unsere Gemeinde. Bei all diesen Vorhaben wird einem geradezu Angst und Bange um die finanzielle Potenz unserer Kommune, wenn dies alles alsbald geschultert werden soll. Doch wo haben wir bei all dem eine klare Zielsetzung? Wo eine Vision, wohin der weitere Weg unseres Gemeinwesens führen wird? Wo begegnen wir vorausschauend, überlegt und dezidiert den Herausforderungen des demographischen Wandels, der zunehmenden Probleme des Einzelhandels, der ökonomischen Herausforderungen wie Internetversorgung, des schwindenden demokratischen Interesses der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, der ökologischen Herausforderungen für unsere Heimat - auch angesichts des Klimawandels? All dies sind Fragen und Anfragen an unser Verständnis von Verantwortung und nachhaltigem Handeln. Wo haben wir ein gemeinsames Leitbild für unser Gemeinwesen? Wo eine Konzeption für die dringenden Handlungsfelder? Wo eine Agenda, ein Handlungsraster für die mittelbare Zukunft? Sind wir ohne solche Visionen und Zielsetzungen nicht in Gefahr einer Flickschusterei?
Der Philosoph Seneca sagte einmal: "ignoranti quem portum petat, nullus ventus est!" Frei übersetzt: noch so günstige Winde nützen nichts, wenn man seinen Hafen nicht kennt oder konkreter: noch so günstige Bedingungen nützen nichts, wenn man sein Ziel nicht kennt. Übertragen auf unsere Situation könnte dies heißen:
Ein noch so hohes Gewerbesteueraufkommen und die Erstellung von prachtvollen Gebäuden implizieren nicht selbstredend eine prosperierende, lebendige und blühende Gemeinde mit großem bürgerschaftlichen Engagement.
Ein Leitbild zu erstellen ist jedoch nicht die Aufgabe der Verwaltung, sondern eine Herausforderung an uns alle, ein gemeinsam zu wirkendes Unterfangen, ja insbesondere ist dabei die Partizipation der Waldstetter Bürger und Vereine vonnöten...
Alle Mitbürger sollen ihr Lebensumfeld wesentlich mitgestalten können. Aus Betroffenen sollen Beteiligte werden. Die Fähigkeiten und Kenntnisse der Einzelnen sollen zum Wohl des ganzen Gemeinwesens genutzt werden können. Doch nun konkret zum Haushaltsplan 2015:Die vorgesehenen Investitionen stärken unsere wie BM Rembold zur Recht betont „schon herausragende Infrastruktur“.
Die Schwerpunkte hierzu werden von unserer Fraktion mit Nachdruck begrüßt:-
- Bildung und Kinderbetreuung: so u.a. die bevorstehende Gemeinschaftsschule mit Ganztagesgrundschule und Mensa; die Erweiterung der Kinderbetreuungsplätze im Vorschulalter

- Wohnbaugebiete für junge Familien.-

-Straßenbau mit Auswechslung von Kanal und Wasserleitung.-
- Ortskernsanierung mit künftigem modernisiertem Rathaus-
- Die dringend benötigte Verkehrskonzeption mit dem Schwerpunkt sicherer Schulweg.

Auffallend ist, dass wir in unserer Kommune einen vergleichsweise sehr geringen Wasserverlust in unserem Kanalsystem haben! Dieses wunderschöne Ergebnis verdanken wir unserem mit großer Sorgfalt arbeitenden Wassermeister mit Bauhof und unserer Verwaltung, die seit Jahren, ja Jahrzehnten konsequent und nachhaltig die Wasserkanäle erneuern ließ.

Großartig ist es, dass:
1. es keine Steuererhöhungen gibt!
2. die Nettoinvestitionsrate bei fast 700.000, Euro liegt.
3. sich der Rücklagenbestand auf 3.100.000,-- beläuft.
4. die Gemeinde ein voraussichtliches Gewerbesteueraufkommen von
rund 3,2 Millionen erwarten kann.

Leider müssen neue Kredite für den Eigenbetrieb Wasserversorgung in Höhe von 50.000,-- aufgenommen werden. Tendenz bis 2017 steigend.Der Schuldenstand ist weiterhin rückläufig und beträgt mit Eigenbetrieb Wasserversorgung am Ende 2015 rund 360,50 €/Einwohner und damit 60,-- Euro weniger als im Jahr 2013.
Eine solche Zahl kann sich in Bezug zu anderen vergleichbaren Kommunen sehen lassen! In Bezug des zu erwartenden Gewerbesteuer-Einkommens ist es jedoch jammerschade, dass wir nicht noch mehr Schulden tilgen!
Können nicht zumindest bestehende Verpflichtungen mit einem besseren Zinssatz umgewandelt werden?
Ein kleiner Wermutstropfen, aber eine logische Einnahmen im VHH sind die zu zahlenden Umlagen, FAG – Umlagen, Kreis Umlagen und Gewerbesteuerumlagen.
Das recht gute Ergebnis der eigenen Steuern im HHJ 2013 mit über 1 Mio. plus hat leider die höheren Ausgaben zwei Jahre später zur Folge.
Wir, die CDU-Fraktion, sind auf das Erreichte und auf unsere Gemeinde sehr stolz!
Doch müssen wir die Finanzlage der Gemeinde auch weiterhin sehr im Auge behalten, denn auf Mittel vom Ausgleichsstock können wir bei der mittelfristigen Finanzplanung nicht verzichten. Das heißt: eine bestfinanzierte Kommune kann bei Ausbleiben der Mittel aus den Fördertöpfen ins Mittelmäßige abrutschen. Sparsamkeit wird im Förderbereich leider nicht belohnt und von der grün-roten Landesregierung schon gar nicht.
Mit Verlaub: da stimmt das System nicht, wie schon mein Vorgänger Anton Weber mit Nachdruck festgestellt hatte.
Aber dennoch gilt auch für die Zukunft: Sparen tut Not, Sparen tut uns allen und erst recht den nachfolgenden Generationen gut!

Kommen wir nun zu den konkreten Handlungsfelder nachhaltigen Handelns, genauerhin 1. Ökonomie, 2. Ökologie und 3. Soziales und Bildung:

1. Ökonomie Handelsstruktur in Waldstetten oder der Handel im ländlichen Bereich ist im Umbruch!
Der Handel befindet sich schon seit längerer Zeit, nicht nur im ländlichen Bereich im Umbruch. Kunden bedienen sich viel lieber Online Shops, als herkömmlichen Einkaufsläden. Der offensichtliche Vorteil ist: Bei Einkäufen im Internet kann die Ware bis zu 4 Wochen zurückgegeben werden. Fakt ist: Der Online-Handel wächst, der Vor-Ort Handel sinkt. Dies hat zwangsläufig zur Folge, dass die Nahversorgung auf dem Land, vor allem für ältere Menschen nicht mehr gegeben ist. Das wird auch an unserem Beispiel Wißgoldingen evident. Hier gibt es keinen Laden mehr. Würde es allerdings einen geben, so könnte dieser kaum existieren, da man heutzutage möglichst billig einkaufen möchte! Außerdem ist Online Shopping hip und quasi kostenlos. Was nicht gefällt wird zurückgeschickt. Was das für unsere Umwelt bedeutet, denkt keiner. Niemand berücksichtigt die CO2 Emissionen, die nur durch Hin- und Herschicken von Waren entstehen. Weitere Merkmale sind: Wertschöpfungsvernichtung durch Großunternehmen, die über Jahre nur Minus erwirtschaften, Monopolstellungen von Großunternehmen, die irgendwann die Preise bestimmen, Sterben von Kleinbetrieben vor allem im ländlichen Bereich. Auflagen an Großbetriebe werden oft nicht eingehalten. Bsp. Lidl hat jetzt frische Backwaren, es wurde aber bei der Baugenehmigung vereinbart, dass dies nicht geschieht. Abhilfe? Perspektive? Die erste Säule einer Abhilfe ist Bewusstseinswandel: Wenn es uns gelänge, der Bevölkerung verstehen zu geben, dass auch ihr eigener Besitz (Immobilie) vom Wert her weniger wird, weil die Nahversorgung, der Handel vor Ort, nicht mehr vorhanden ist. Warum wollen denn so viele Menschen in Waldstetten ein Eigenheim? Weil es alles gibt! So lautet in den meisten Fällen dann die Antwort. Aber was, wenn es nicht mehr alles gibt …?
Eine zweite konkrete Säule ist die unmittelbare Verkehrsnähe und kostenloser Parkraum! So sollte z.B. öffentlicher Parkraum weiterhin geschaffen werden, denn das ist ein Vorteil, gegenüber den hohen Parkgebühren und kaum vorhandenen Parkplätzen in den Städten. Eine weitere Säule der Abhilfe könnte ein Stadtmarketing sein: Die zielgerichtete Gestaltung und Vermarktung einer Gemeinde basiert auf der Philosophie der Kundenorientierung. Nachhaltig soll die Lebensqualität der Bürger und die Attraktivität der Gemeinde im Standortwettbewerb gesichert bzw. gesteigert werden. Stadtmarketing wird als Kommunikation zwischen allen Beteiligten beschrieben, die gleichzeitig unterschiedliche Zielgruppen sein können. In einem institutionalisierten Verfahren werden die vielfältigen und häufig unterschiedlichen Interessen aus dem öffentlichen wie privaten Bereich zusammengeführt und die Kräfte gebündelt. Stadtmarketing wird deshalb idealerweise von allen Bürgern mitgetragen. Zur Ökonomie der unmittelbaren Zukunft unserer Gemeinde gehört vor allem das Internet, genauerhin die Breitbandversorgung!Auch hier agiert unser BM Rembold und unsere Verwaltung mit großem Nachdruck. Das Wohngebiet Richtung Straßdorf obliegt der Verkabelung durch Kabel-BW, das Industriegebiet von Bettringen kommend wird durch GmündCOM betrieben. Innerorts gibt es z.T. Werte zwischen 1 und 3 Megabit. In den Außenbereichen z.T. nur 0,5 Megabit, von den Gehöften ganz zu schweigen. Mit diesen Geschwindigkeiten sind wir der Entwicklung und den jetzt schon gegebenen Erfordernissen weit hinterher. Eine zukunftsorientierte und fortschrittliche Gemeinde muss hierbei weiterhin mit größten Anstrengungen am Ball bleiben und investieren. Unsere Firmen, ja heutzutage schon Kleinbetriebe und Homeoffices benötigen ein schnelles Internet mit zum Teil großen Datenmengen. Für unsere Hotels in Weilerstoffel ist WLAN mit Internetzugang eine Überlebensfrage. Wir wollen neue Dienstleister in unserer Kommune ansiedeln – dafür müssen wir etwas bieten. Ganz abgesehen von unseren öffentlichen Einrichtungen wie Verwaltung, Kirchen, Schulen und Feuerwehr, die ebenfalls ein probables Internet benötigen.Daher benötigen wir für die Gemeinde ein Gesamtkonzept bzw. einen allgemeinen Breitband-Plan (auch für künftige Förderungen). Dieser sollte Ausbaustrategie und Rahmenbedingungen definieren, z.B. die Festlegung der Netztopologie, der Ausbaustufe (FTTB), Schema und Trassenplanung. Dabei ist es wichtig, einen Vertreter von GeoData oder von Compakt in unser Gremium einzuladen. Unentbehrlich ist weiterhin eine expansive Öffentlichkeitsarbeit mit umfassender Aufklärungsarbeit für den Kabelanschluss in unserer Kommune. Unser aller Zukunft steht hierbei zur Disposition!

2. Ökologie
Waldstetten mit Wissgoldingen und den Aussengehöften ist eine Gemeinde, die nicht nur durch ihre Infrastruktur überdurchschnittlich ist, sondern vor allem durch die besondere geografische Lage.Prägend dabei sind die umliegenden Berge, der Rechberg, Stuifen übers Schwarzhorn, das Kalte Feld bis hin zum Hornberg. Dieses Bild hat sich in den letzten 200 Jahren sehr stark verändert was an Aufzeichnungen und Fotos zweifelsfrei erkennbar ist. Die Wald-, Wiesen- und Heckenflächen haben sich um ein vielfaches vergrößert.Fazit: Strukturen lassen sich nicht festzementieren. Temperaturanstieg verbunden mit längeren Vegetationsperioden verändern die Pflanzenarten. Tatsache ist, die landwirtschaftlich genutzten Flächen mit 1100 ha nehmen mit 56,4 Prozent der Gesamtfläche die größte Position der Flächennutzung ein. Für die Gestaltung unserer Erholungslandschaft danken wir unseren Haupt-, Neben-, und Zuerwerbslandwirten, die mit ihrer Arbeit gesunde und Hochwertige Lebensmittel erzeugen. Nehmen wir die statistischen Wert zugrunde, so hat unsere Gemeinde einen Selbstversorgungsgrad bei Milch, Rindfleisch, Getreide, Schnäpse aus Getreide von Obst von über 100 Prozent. Auch die Energieproduktion aus Photovoltaikanlagen und Biogasanlagen, ist auf die Einwohnerzahl gerechnet, überdurchschnittlich. Allein die Co2 Ersparnis gegenüber fossilen Energieträgern ist durch die Biogasanlagen bei ca.1000 Tonnen pro Jahr. Die landwirtschaftlichen Flächen unterliegen zu 50 Prozent verschiedenen besonderen Schutzverordnungen, wie z.B. Landschaftsschutz, Biotopschutz, Wasserschutz, Flachlandmähwiesen usw. Diese Flächen sind für die Bebauung jeglicher Art mit wenigen Ausnahmen, tabu. Unsere bebaubaren Flächen, sind deshalb sehr wertvoll und knapp. Für jede bauliche Maßnahme in nicht bebautem Gebiet, müssen deshalb Ausgleichsflächen geschaffen werden. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass diese für die Gemeinden mit hohen Kosten verbunden sind und die Nachhaltigkeit nicht in jedem Fall gegeben ist. Der Kreisbauernverband Ostalb, zusammen mit der unteren Naturschutzbehörde, arbeitet an einem Konzept, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht konkretisiert ist, da die „Greening Maßnahmen“ aus Brüssel in der Baden-Württembergischen Durchführungsverordnung noch nicht veröffentlicht ist, Deshalb unser konkreter Vorschlag: Die Gemeindeverwaltung versucht den Bedarf an Ökopunkten über eine grobe Schätzung für 5 Jahre zu erarbeiten. In einem zweiten Schritt erfolgt ein Gespräch mit der unteren Naturschutzbehörde, der Gemeindeverwaltung und des Kreisbauernverbandes mit dem Ziel, eine Vorlage bzw. Konzept zu erarbeiten, dass Landwirte und Grundstückseigentümer Ökopunkte der Gemeinde zur Verfügung stellen. Dies könnte dann modellhaft anderen Gemeinden empfohlen werden. Zum Schluss dieses Punktes ein Auszug aus dem Bundesnaturschutzgesetz §15.“ Bei Inanspruchnahme von land-, und forstwirtschaftlich genutzten Flächen, für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, ist auf agrarstrukturelle Belange Rücksicht zu nehmen oder es soll möglichst vermieden werden, dass Flächen aus der Nutzung genommen werden müssen.“ Bei der Realisierung der Maßnahmen werden auf jeden Fall unsere Imker ihr Wissen mit einbringen können.

3. Soziales und Bildung:

Waldstetten hat seit jeher sein Wachsen und seinen Erfolg dem Zusammenhalt und dem Gemeinsinn seiner Bürger zu verdanken. Dies gilt es erst recht auch in Zukunft beizubehalten. Dazu ist es unseres Erachtens dringend erforderlich, dass wir die demokratischen Ressourcen unseres Gemeinwesens weiter stärken. Wäre es nicht vortrefflich, ein Gremium der Ortssenioren zu schaffen, das als Gewährsmann die Obliegenheiten und Probleme in eigener Sache und Verantwortung politisch einbringt? Wäre es nicht dringend geboten, auch dem schwindenden politischen Bewusstsein der jüngeren Generationen mit Teilhabe und Partizipation zu begegnen, indem wir einen Jugendgemeinderat schaffen? Unsere Gemeinde wird im Jahre 2015 wieder sehr hohe finanzielle Mittel im Vorschulbereich und im Schulwesen investieren. Dies ist beileibe keine Selbstverständlichkeit und doch für uns in unserem Selbstverständnis als familien- und kinderfreundliche Kommune selbstredend! Die Neuausrichtung von Gemeinschaftsschule und Ganztagesgrundschule wird von uns ohne jegliche Einschränkung begrüßt, ebenso die Bestandswahrung unserer sehr erfolgreichen Realschule. Doch sollte für unsere Schullandschaft alsbald ein Schulentwicklungsplan erstellt werden, um auch konzeptionell für die Zukunft gewappnet zu sein. Ferner sollte eine dezidierte Elternarbeit über die verschiedenen Schularten hinweg auch den Vorschulbereich mit einschließen, im Rahmen von Elternkursen und finanziellen Unterstützungsmaßnahmen und weiteren wichtigen Feldern. Ferner ist es nötig, dass den Übergängen von der Kita in die Grundschule und von der Grundschule in die weiterführenden Schulen noch mehr Bedachtsamkeit gezollt wird und diese Übergänge inhaltlich intensiviert werden. Auch sollte schon bei der hoffentlich baldigen Befürwortung der Gemeinschaftsschule darauf zu achten sein, dass für Realschule und Gemeinschaftsschule an eine adäquate Sekundarstufe II gedacht wird.Waldstetten sieht sich zurecht als bildungsfreundliche Kommune, daher liegt es nahe, dass wir auch schon in den Kitas beginnen, eine technikfreundliche Kommune zu werden und eine Zusammenarbeit mit der Hochschule Aalen und Südwestmetall forcieren.

Und nun noch zu unserem Ortsteil Wißgoldingen: Der Ortsteil Wißgoldingen ist uns allen sehr ans Herz gewachsen und hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Doch die Infrastruktur ist in Gefahr prekär zu werden, von der Arztversorgung bis zum Kauf von Lebensmitteln, von der Tankstelle bis zur ortsansässigen Bank.Die Möglichkeit, kleinere Einkäufe zu tätigen, wird immer schwieriger.Wir müssen und werden Impulse setzen und Möglichkeiten schaffen, dass ein Lebensmittelmarkt die Grundversorgung unserer Wißgoldinger Bürger sicher stellt.Andere Gemeinden oder Teilorte haben dieses Problem erfolgreich mit einer Genossenschaft bzw. mit der Unterstützung eines sozialen Trägers gelöst. Wir alle wissen, dass Wißgoldingen ein großes Potential an engagierten Bürgerinnen und Bürgern hat. Die CDU Fraktion beantragt, dieses für die Wißgoldinger Infrastruktur so wichtige Thema wie auch die anderen Themen der Infrastruktur bei der nächsten Bürgerversammlung mit auf die Tagesordnung zu setzen.Kaiserberghalle und Pavillon: Es sollten keine schnellen und voreiligen Entscheidungen getroffen werden. Zunächst halten wir die Gründung eines Trägervereins unter Einbeziehung der Vereine und Gruppierungen für sinnvoll.Altersgerechtes Wohnen: Auch hierbei bedarf es einer Bürgerversammlung, um den Bedarf zu ermitteln und Gespräche mit diesen Altersgruppen führen. Als weiteres Themenfeld einer Bürgerversammlung beantragen wir das Thema „Barrierefreies – bzw. Altersgerechtes Wohnen“ in Wißgoldingen zu diskutieren. Es ist allgemein bekannt, dass - durch das Angebot Barrierefreies und Altersgerechtes Wohnen – Wohnungen oder auch Häuser zum Verkauf kommen und somit auch von jungen Familien erworben werden können. Auch das ist für die Erhaltung von Kindergarten und Grundschule in Wißgoldingen von größter Bedeutung. Kinderbetreuung/Kindergarten Der Träger des Kindergartens ist die katholische Kirchengemeinde Wißgoldingen. Durch die jährliche Bedarfsplanung der Kommune ist ersichtlich, dass die Anzahl der zur Verfügung stehen Kindergartenplätze ausreichen bzw. die im Kindergarten zur Verfügung stehenden Räume. Das Angebot für Kinder ab einem Jahr kann in der Regel ohne Wartezeit in Anspruch genommen. Derzeit laufen die Planungen für die Neugestaltung des Gartenbereiches, hierfür ist auch eine Planungsrate eingestellt. Dank der Überlassung einer weiteren Grundstücksfläche kann der Garten erweitert und aufgrund des erweiterten Platzangebotes können entsprechende Spielmöglichkeiten für Kinder ab einem Jahr geschaffen werden. Dabei wäre es trefflich, wenn mittels einer Eigenleistung der Eltern der Spiel-Garten kostengünstig erstellt werden kann.GrundschuleDer Antrag für die Grundschule Wißgoldingen als „Außenstelle“ von der derzeitigen Werkrealschule Waldstetten ist sehr positiv für Wißgoldingen. Durch die enge Verflechtung ist die Umsetzung der Pädagogik von Bildungsplan und angestrebter Gemeinschaftsschule, wie auch ein schnelles Agieren in Krankheitsfällen gegeben. FeldwegeGenau wie in Waldstetten sollte man die Instandhaltung der Feldwege nicht aus dem Auge verlieren und bei Vergabe von Arbeiten die Feldwege mit OR/GR besichtigen.

Anträge der CDU-Fraktion:

1. Eine zeitnahe Erstellung eines Leitbilds im Sinne nachhaltigen Handelns (ökonomisch, ökologisch und sozial) der Gemeinde mit einer Agenda 2025!

2. Die Überprüfung der bestehenden Kredite, vor allem der sehr hohen Verzinsung im Wasserhaushalt mit dem Ziel einer Umschuldung auf ein niedrigeres Zinsniveau.

3. Sperrvermerk über die Anschaffung eines Geräteträgers für die Bürgersteigräumung und -reinigung (vorgesehene Ausgabe 54.000,--). Dezidierte Vorstellung des Geräts mit Kosten/Nutzen-Analyse im Gemeinderat.

4. Für die Gemeinde Waldstetten schlagen wir die Einrichtung eines Arbeitskreises „Stadtmarketing“ vor. Die Zusammensetzung könnte wie folgt aussehen: - Standortmarketing (Unternehmer, Betriebsansiedlung)- Tourismusmarketing- Eventmarketing - Kultur und Sport (Musikschule, Vereine)- Citymarketing (Einzelhandel, Ortsbild, Waldstetter Gutschein)- Verwaltungsmarketing (Bürgerservice)

5. Wir beantragen ein freizugängliches WLAN im Innerort-Bereich zur Stärkung unseres Einzelhandels und im Freibad Waldstetten.

6. Die Gemeindeverwaltung erarbeitet den Bedarf an Ökopunkten mittels einer groben Schätzung für fünf Jahre, um eine Konzeption zu erstellen, damit Landwirte und Grundstückseigentümer der Gemeinde Ökopunkte zur Verfügung stellen können.

7. Gründung bei Nachfrage und Interesse eines Jugendgemeinderats und eines Ortsseniorenrats.

8. Die baldige und zeitnahe Einberufung einer Bürgerversammlung in Wißgoldingen vor allem mit dem Themenschwerpunkt der gefährdeten Wißgoldinger Infrastruktur.

9. Anschaffung von neuen Spielgeräten (wie Rutschen, Karussell, Seilbahn) - vor allem auf dem Abenteuerspielplatz, um auch hier dem Anspruch, die Kinder-, bzw. familienfreundliche Gemeinde zu sein, gerecht zu werden.

10. Eine Trimmfit-Anlage am Fuße des Stuifens, die von jedermann unabhängig vom Alter und sportlichem Leistungsstand unentgeltlich genutzt werden kann.


Quo vadis Waldstetten?!?

Konfuzius: der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der edelste!Zweitens durch Nachahmen, das ist der leichteste!
Drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste!