Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus in’s freie Feld,
Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schneees Einsamkeit
Steigt’s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!
Mache Dich auf und werde Licht!
Seit alters her faszinieren die Adventstage und die Weihnachtszeit jung und alt. Dabei ist dies nicht so sehr dem sonst üblichen fröhlichen Treiben auf einem Weihnachtsmarkt oder der Hatz nach Geschenken in den Einkaufsmeilen geschuldet. Im Gegenteil!
Vielmehr steckt in diesem Faszinosum eine Ahnung und eine Sehnsucht, die zeitlos sind. Was uns nun gerade angesichts Corona sensibilisieren kann.
In Eichendorffs wunderschönem romantischen Weihnachtsgedicht wird nämlich eben die Sehnsucht nach einer “heilen Welt” in besonders eindrücklichen Bildern veranschaulicht und dadurch auch verinnerlicht. Advent und Weihnachten laden seit jeher zu einer Ichfindung, ja zu einer Introversion ein. Fast als rufe Eichendorff uns rund 200 Jahre vorausschauend zu: Vergiss den lärmenden Trubel und den tumben Kommerz. Besinne Dich auf das Wesentliche. Erfahre Dich selbst als wertvollen Teil dieser wunderschönen Schöpfung! Angesichts der derzeit gravierenden und grassierenden Pandemie ist diese Botschaft für mich ein wohltuender und hoffnungsvoller Appell. Denn mit dieser Aufforderung wird mir eine doppelte Aufgabe anheim gestellt. Ich darf mich selbst in der „Menschwerdung Gottes“ widerspiegeln: „Mach es wie Gott, werde Mensch!“ (Klaus Hemmerle). Einerseits darf ich mich selbst als wertvoll erfahren und muss mich nicht mit Äußerlichkeiten und Haben-Müssen definieren. Ich darf auf mein eigenes verletzliches Kind in mir achten und es beschützen. Mir kommt ein unveräußerlicher Wert zu, der nicht abhängig von beruflichem oder privatem Erfolg, von Leistungen und Ansehen ist. Andererseits habe ich dadurch auch eine soziale Verpflichtung, die Würde des anderen zu achten und ihm entsprechend beizustehen. Aber auch die notleidende Schöpfung bedarf meiner - ohne wenn und aber - mehr denn je.
Wir wollen in diesen derzeit schwierigen Tagen vor allem auch der Verstorbenen des letzten Jahres gedenken und ihnen für ihren Einsatz für unser Gemeinwesen danken, hierbei sei besonders explizit an unseren langjähriger Ortschaftsrat Michael Lanzinger gedacht.
Leider wurden wir mit all unseren geplanten Veranstaltungen in diesem Jahr ausgebremst, selbst unsere Jahreshauptversammlung konnte nicht stattfinden. Für unsere Kommune stehen indes extrem wichtige Herausforderungen an, wie Konsolidierung der Finanzen, Rathaus-Neubau, Neukonzeption für die Kläranlage und vieles mehr.
Immerhin haben wir im vergangenen Jahr einige neue Mitglieder gewinnen können, die denn auch während der möglichen Veranstaltungen anwesend waren.
Mein besonderer Dank gilt für das vergangene Jahr meiner Nichte Daniela Dinser und meinem Freund Michael Weber, die innerparteilich für den Landtag kandidierten und dabei ein beachtliches Ergebnis erzielen konnten.
Mit schon ein wenig Stolz blickt auch Schultes Michael Rembold auf zwei gebürtige Waldstetter, welche sich um ein Mandat für den Landtag bewarben: „Daniela Dinser und Michael Weber als Zweitkandidat bestachen im Bewerberverfahren durch eine beeindruckende Sachkenntnis und ein sympathisches Auftreten. Beide Bewerber sind zweifelsohne hochqualifiziert und haben ihre Heimatgemeinde wiederum in einem guten Licht erscheinen lassen. Dafür möchte sich auch der Waldstetter Schultes herzlich bedanken. Dabei wünscht er den beiden weiterhin viel Freude an kommunalpolitischen Themen sowie viel Erfolg auf ihrem jeweiligen beruflichen Lebensweg.“
Es stehen nun im nächsten Jahr zwei extrem wichtige Wahlen für unser Land an, die den weiteren politischen Weg unseres Gemeinwesens erheblich entscheiden: Landtagswahl und Bundestagswahl. Hierfür benötigen wir neben finanzieller Unterstützung auch das Engagement jedes Mitglieds, um erfolgreich sein zu können.
Doch nun zurück zum anstehenden Christfest:
Das Gedicht aus der Zeit der Romantik ruft mir gerade jetzt in dieser durch und durch dunklen Jahreszeit zu: „Mache Dich auf und werde Licht!“
In eben diesem Sinne wünsche ich Euch, liebe Parteifreundinnen und liebe Parteifreunde, ein gesegnetes Christfest und ein gutes Neues Jahr!
Herzlichst
Ihr Hans-Josef Miller, CDU-Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands