Luftverschmutzung, Schadstoffgrenzwerte, Fahrverbote - der Diesel ist aktuell in aller Munde. Die Frage um den Diesel mutet angesichts der zum Teil kriminellen Energie der Autohersteller und der harschen Infragestellung dieser Technik geradezu eines neuen Glaubenskriegs an. Tatsächlich fehlt den meisten Zeitgenossen eine sachliche und seriöse Auseinandersetzung mit umfassender Information der Bevölkerung und erst recht der betroffenen Autofahrer. So lud der Waldstetter CDU-Gemeindeverband einen ausgewiesenen Fachmann ins Löwenforum des TSGV Waldstetten ein, um Klarheit im Dickicht der geradezu ideologischen Positionen zu schaffen. Daher hat sich der Geschäftsführer des erfolgreichen und expandierenden Waldstetter Unternehmens PTS-Prüftechnik Dr. Walter Schwelberger kritisch mit diesen Themen auseinandergesetzt. Zahlreiche Besucher, spannende Gespräche und sehr fundierte Informationen des Referenten sorgten für eine angenehme Atmosphäre. Dr. Schwelberger machte von Anfang an deutlich, dass es ihm um Sachlichkeit gehe und er sich keineswegs einem Lager zuordnen lasse.
Seine PowerPoint war gespickt mit einem wesentlichen und überzeugenden Zahlenwerk. Mit der prekären Erderwärmung begann der promovierte Ingenieur. Unmissverständlich ist CO2 der Treiber der Erderwärmung, die nach ihm real gegeben ist. Die Grenze als globales Rest-CO2-Budget wäre im Jahr 2050 bei weiteren 2 Grad Celsius Erderwärmung erreicht. Der Anteil beim Verkehr der Emissionen seien weltweit
25% mit PKW-Anteil von 8%. In Deutschland sind dies lediglich 18% bzw. 6%. Interessant dabei ist, dass ein durchschnittlicher Diesel-Pkw ca. 7 - 12 % weniger CO2 emittiert als ein vergleichbarer Benziner. Gegenüber einem E-Fahrzeug ist diese Emission sogar noch viel mehr ausgeprägt aufgrund der Herstellung der Batterie-Zellen, ganz abgesehen von der schwierigen und zum Teil unverantwortlichen Beschaffung der „seltenen Erde“. Im Vergleich der ökologischen Aspekte der drei Protagonisten Benziner, Diesel, E-Auto in Bezug auf Erderwärmung, lokaler Emission, Recycling hat der Diesel die Nase vorn, allerdings sollte die Abgasreinigung dringend weiterentwickelt werden, um vor allem das Problem des Feinstaubs zu beheben, dessen willkürlichen Grenzwerte auch angesprochen wurde.
Im übrigen sei der Verlust von Arbeitsplätzen bis 2035 bei zunehmender E-Mobilität mit 130.000 prognostiziert. Auch die künftigen Betriebskosten von D-Autos seien wesentlich günstiger als bei E-Autos, ganz abgesehen von der bisherigen langen Betankungszeit. Bei den Nutzfahrzeugen sei zudem derzeit an generelle E-Mobilität nicht zu denken. Die anschließende Aussprache moderierte und koordinierte Hans-Josef Miller als Vorsitzender des Veranstalters. In lockerer Runde wurde auch nach dem offiziellen Ende weiter diskutiert, zumal das Ambiente des Löwenforums und die dargebotenen Leckerbissen exquisit waren und damit der hohen Qualität des Vortrags entsprachen.