Bevor Innenminister Thomas Strobl angesichts seines Besuch in der Gmünder Raumschaft zu seinem Auftritt in Waldstetten eilte, bekam er auf die Schnelle in einem Waldstetter Restaurant eine willkommene Stärkung präsentiert, diese benötigte er auch. Denn bei der offiziellen Begrüßung schenkte ihm Bürgermeister Michael Rembold in seiner unnachahmlichen Art reinen Wein mit viel Charme ein. Rembold bemängelte die derzeitige Situation des ländlichen Raums und präsentierte dem Stuttgarter Gast zudem einen umfangreichen Wunschzettel.
Er wolle die Gunst der Stunde nutzen, wenn schon ein so hoher Regierungsvertreter in die Gemeinde komme. Besonders in Ortschaften unter 3000 Einwohnern breche die Infrastruktur weg. „Kleine Dorfwirtschaften, Lebensmittelladen, Arzt, Pfarrer und Post sind häufig nicht mehr vor Ort.“ Auch der Erhalt kleiner Grundschulen sei ihm ein wichtiges Anliegen. Ein Ärgernis sei ihm die Finanzierung des Breitbandausbaus, der keineswegs mit 90 % bezuschusst werde, wie offiziell betont worden sei. Auch der Hauptschulabschluss in den Realschulen sei nicht dienlich, was Bildungsfachmann Miller bestätigte. Der Innenminister nahm sehr wohlwollend diese Einwürfe auf. Und entgegnete mit verbindlichen Antworten und Perspektiven die vorgebrachten Probleme.Wie gewohnt waren die Waldstetter treffliche Gastgeber, so auch beim Empfang des Innenministers Thomas Strobl, der als CDU-Landesvorsitzender bei seinem Aufenthalt auch Ehrungen vornahm. (Von links: Bürgermeister Michael Rembold, MdL Dr. Stefan Scheffold, Gerade für die CDU sei der ländliche Raum ein wichtiges Anliegen, ja eine Herzensangelegenheit. Beim nächsten Parteitag sollten Rettungsanker für die notwendige Infrastruktur angedacht werden vom Breitband bis zu den Dorfwirtschaften. Die Bezuschussung für Breitband sei übrigens nun real tatsächlich bei 90 % gegeben, da der Bund 50% und das Land 40% zusteuerten und auch die Kostensteigerungen mitabdeckten.
In seinen Ausführungen zur inneren Sicherheit zeigte sich der Minister sehr zufrieden. Seine Polizei mache einen tollen Job. So sei die Aufklärung der Straftaten auf höchstem Stand seit der digitalen Statistik. Auch seien Straftaten und Wohnungseinbrüche stark rückläufig. Natürlich sei dies auch ein Verdienst der umfangreichen Präventivmaßnahmen. Allerdings sei es äußerst notwendig, noch mehr qualifizierten Nachwuchs zu rekrutieren, denn die Vorgängerregierung hätte dies sträflich vernachlässigt. Auch in kleinen Kommunen sei die Präsenz der Ordnungshüter unerlässlich, um ein Gefühl allgemeiner Sicherheit zu gewähren. Ebensolche Anstrengungen seien auch in Bezug auf die zunehmende Cyber-Kriminalität gegeben, die vehement zunehme. Doch insgesamt stehe das Ländle inzwischen ordentlich da, was auch ein Verdienst der Legislative sei, womit er ausdrücklich den anwesenden Landtagsabgeordneten Dr. Stefan Scheffold lobte. Eine lebendige und offene Aussprache folgte auf die kurzweilige und engagierte Rede von Strobl. Mit viel Empathie und Verbindlichkeit nahm der Minister die Anliegen und Einwürfe auf. Anschließend nahm er als Landesvorsitzender der CDU Ehrungen vor. Vor allem die Ehrung des CDU-Ehrenvorsitzenden Paul Lerchenmüller sei ihm eine große Freude und nötige ihm höchsten Respekt ab für dessen Wirken und Lebensleistung. Auch dankte der Minister dem rührigen Vorsitzenden Miller und den anwesenden Kandidaten für Kreis- und Gemeinderat der CDU-Listen.