Marshall-Plan mit Afrika
Staatssekretär Fuchtel griff dies in seiner Rede auf und bedankte sich explizit für das großartige Wirken der Eheleute Weber und deren zahlreichen Mitstreiter. Solche privaten und kommunalen Projekte seien der Schlüssel für eine wirksame Hilfe. Diese Hilfe der Basis würde sich nun auch bei der Bundesregierung Dr. Angela Merkel und Entwicklungshilfe-Minister Gerd Müller widerspiegeln. Deutlich erhöht sei der Haushalt des Ministeriums gerade gegenüber der rot-grünen Vorgängerregierung. Nicht nur über Hilfen im Sinne des Gutmenschentums reden, sondern konkret handeln. Nicht Millionen auf Bankkonten der Mächtigen Afrikas überweisen und das Geld dann in dubiosen Kanälen verschwinden sehen, sondern nur ganz konkrete Projekte sorgfältig unterstützten, die indes auch lokale Finanzierungen benötigen, sei die Maxime des Handelns.
Mit großem Nachdruck erläuterte Fuchtel die Notwendigkeit, Afrika zu helfen, auch um unser selbst willen, denn ansonsten würden Flüchtlingswellen Europa geradezu überschwemmen. In Deutschland hätten dies in der Vergangenheit nur wenige Verantwortliche begriffen. Einer der wenigen war Ex-Bundespräsident Dr. Köhler. Kaum war jedoch Minister Gerd Müller im Amt, so wurde der dringend benötigte Marshall-Plan konzipiert. Es ist eine Konzeption nicht für, sondern mit Afrika. Der Hunger sei bis 2030 zu beseitigen. Es sei das christliche Subsidiaritätsprinzip als Hilfe für Selbsthilfe nötig. Finanzierungsmodelle wie die Hermes-Bürgschaft seien unentbehrlich. Wichtig sei auch der Beitrag der deutschen und europäischen Firmen, diese könnten 85% der Investitionen ausmachen. Geld sei genug vorhanden, aber die Umsetzung und solide nachhaltige Einbringung sei nötig. Demokratie, Solarenergie, Wasser und Soziales seien vor Ort wesentliche Voraussetzungen.
Wichtiger denn je sei daher in Deutschland die Verankerung der Hilfe auch in den Kommunen. 602 Kommune sind in diesen Programmen des Ministeriums inzwischen bundesweit zusammengefasst.
Wesentlich sind auch die afrikanischen Länder, die ohne Korruption und dezentral aufgestellt sind, in denen man diese sogenannten Leuchtturmprojekte durchführen könne. Ghana und Elfenbeinküste wären in der ersten Reihe. Weitere Länder würden folgen. Dabei gelte es in einem dualen Ausbildungs-System, Bildung für alle sicherzustellen. Lokale Wertschöpfungsketten seien auszubauen, stabile Finanzsysteme zu entwickeln, Korruption zu bekämpfen und eine solide Verwaltung aufzubauen, damit Steuerhinterziehungen und illegale Finanzströme gestoppt werden können. Digitalisierung sei hierbei ein sehr wesentlicher ökonomischer Zukunftsmarkt. Natürlich gelte es auch die Demokratisierung direkt zu fördern und hierbei vor allem auch die Frauenrechte zu stärken. In einer kritischen Aussprache wurden jedoch auch die expansiven chinesischen und indischen Ausbeutungssysteme in Afrika angesprochen. Zu guter Letzt bedankte sich Norbert Barthle für das Kommen von Fuchtel und seine hochinteressanten Ausführungen. Bürgermeister Michael Rembold ließ es nicht nehmen, dem Gast aus Berlin mit einem Geschenk der Gemeinde zu danken und mit Stolz auf den fünfundzwanzig jährigen Waldstetter Verein hinzuweisen.